Obama

Es macht mich stolz auf das Land, dem ich mein Studium am John F. Kennedy Institut gewidmet habe. Wie so viele, hatte ich nicht zu hoffen gewagt, dass er es trotz der Farbe seiner Haut schaffen könnte – und die bei Afro-Amerikanern erzielten 95% Prozent schienen zunächst diese Befürchtung zu bestätigen: Natürlich spielt die Hautfarbe eine Rolle in Amerika.

Aber es ging gar nicht mehr um WASPs contra Afro-Amerikaner, oder Republikaner gegen Demokraten, sondern um Altes und Bekanntes und Etabliertes gegen Neues und Frisches, es ging um „Bitte nicht so weiter wie bisher“. Es ging um Hilary Clinton und John McCain gegen einen 47 Jahre alten Neuling, der vorher weder Gouverneur eines Staates, noch ein langjähriger Senator, noch überhaupt grosse Erfahrung in Washington hatte.

Möglicherweise wird dies als der wichtigste Beitrag von George Dubya Bush in die Geschichte eingehen: Der – vorsichtig gesagt – problematischste Präsident der Vereinigten Staaten führte Amerika derart tief in die Sackgasse des Neokonservativen Weltbildes, dass im Erschrecken über die Konsequenzen dann auch die Hautfarbe der Kandidaten keine entscheidende Rolle mehr spielen konnte.

Und dies ist genau das Beeindruckende: Zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte trat die Hautfarbe der Präsidentschaftskanditaten in den Hintergund. Ein grosser, hoffnungsvoller Moment.

Bin mal gespannt, was die Neocons als nächstes machen…

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